Archiv der Kategorie: Reisevorbereitungen und Anreise

Nueva York

Der erste Eindruck von New York konnte nicht besser sein. Strahlender Sonnenschein, am Boden noch etwas Schnee, in der Ferne die Skyline von Manhattan. Aber sobald man am Boden ist, kommt man auch auf den Boden der Realität. Als erstes die Kontrolle bei der Einreise. In sehr rüdem Ton wird man von uniformierten Frauen an einen der vielen Schalter geschickt. Vor uns war ein junger Mann, der auch noch zugab, dass er in den USA arbeiten will. Er hatte sämtliche notwendigen Papiere dabei. Dennoch musste er noch auf viele im barschen Ton herausgebellten Fragen antworten. Über 10 Minuten ging das Ganze. Dann waren wir dran. Die Stimme des Einreiseoffiziers, einer blonden Dame mittleren Alters, wurde etwas freundlicher. Wir hatten auch schon alle Formulare richtig ausgefüllt. Dann noch die Fingerabdrücke. Von allen Fingern. Und in die Kamera schauen. Feli musste keine Fingerabdrücke geben, denn ihre waren schon gespeichert, als sie vor Monaten über die USA nach Südamerika flog. Unser Gepäck stand schon abseits des Gepäckbands. Wir müssen nicht nochmals einchecken, aber wir müssen unser Gepäck identifizieren. Dann geht es zur Kontrolle des Handgepäcks. Der Lärmpegel hier ist unerträglich. Es wird geschrien und kommandiert. Dann noch das Gepiepse der Metalldetektoren und das Rattern der Kunststoffbehälter, wenn es durch die Röntgengeräte geht. Ich staune über die Ruhe und Gelassenheit, mit der die anderen Fluggäste dies alles erdulden. Endlich sind wir im Wartebereich und atmen zuerst einmal tief durch. Wir haben Hunger. Es gibt eigentlich nur Schnellrestaurants. Wir gehen in eine Pizzeria. Feli nimmt eine heiße Schokolade, die aus einem Pulver hergestellt wird, das aus einer alten Plastikdose herausgekratzt wird. Die Pizza ist nicht besser. Der Spinat darauf ist vertrocknet genauso wie die vielen großen Knoblauchstücke. Wir essen’s trotzdem. Aber hinterher ist mir schlecht. Jetzt stellen wir fest, dass unser Abflug kurzfristig auf ein anderes Terminal verlegt wurde. Also los ins Terminal C, das zwar größer und heller ist als Terminal B, aber genauso schmuddelige Imbisslokale hat. Wir wollen noch einen Kaffee trinken und finden eine Kaffeebar.  Alles hier macht einen ungepflegten Eindruck. Es stehen Kartons herum. Der Müll liegt in zusammengeknoteten Säcken. Wir nehmen je einen Cappuccino (aus Pappbechern, aus was denn sonst). Und der schmeckt genauso wie hier alles aussieht. Wir rufen noch bei Patti und Yader an, damit sie wissen, dass wir jetzt bald losfliegen.

Die Anreise

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Heute heißt es packen. Das meiste ist zwar schon im Koffer, doch fällt einem immer noch etwas ein, was man dort brauchen könnte. Und es kommen noch viele Anrufe von Freunden, die auf Wiedersehen sagen. Nachmittags noch Kaffeetrinken mit Verwandten. Angelika und Hans, unsere Nachbarn bringen uns zum Bahnhof, mit zwei Autos, da wir soviel Gepäck haben. Das ist wirklich sehr nett. Wir fahren mit dem Regionalzug nach Stuttgart, von dort weiter mit dem IC nach Frankfurt Hauptbahnhof. Jetzt noch die S-Bahn zum Flughafen. Den Flughafen kennen wir zwischenzeitlich schon gut. Wir erinnern uns, wann wir in welchem Lokal gegessen haben, und wen wir damals abgeholt oder zum Flieger gebracht haben. Jetzt heißt es einchecken für Patti, denn sie fliegt noch heute abend. Wir bringen sie noch bis zum Sicherheitsbereich. Danach nehmen wir ein Taxi zum Airport Hotel. Denn wir fliegen erst am nächsten Morgen. Das Frühstücksbüfett ist sehr reichhaltig. Zurück zum Flughafen, Einchecken und dann Anstellen. Es dauert eine Ewigkeit, bis wir dran sind. Endlich am Gate. Es ist immer noch schlechtes Wetter und die Flugzeuge werden mit einer grünen Brühe eingesprüht, damit es nicht zu Vereisungen kommt.

Schnee ohne Ende

Solch einen Tag vergisst man so schnell nicht wieder. Es schneit schon seit Tagen hier, doch man hat sich CIMG0002daran gewöhnt. Ich versuche noch jeden Tag ohne Sturz mit dem Fahrrad ins Büro zu fahren. Bis auf einmal (das war letzte Woche) ist es mir auch gelungen. Um 14 Uhr habe ich gerade noch ein System von einem WinNT-Server auf einen Windows 2003 Server umgezogen und wahrscheinlich stehen noch irgendwelche Restarbeiten an. Glattziehen von irgendwelchen Einstellungen, an die man nicht gedacht hat oder von denen man gar keine Kenntnis haben konnte. Aber draußen schneit es ohne Ende und heute zieht Patrizia in Freiburg aus ihrer Wohnung aus. Freiburg, das sind 215 km Autobahn. Verschneite Autobahn, denn die Räumdienste kommen nicht mehr nach. Und Feli will alleine bei diesem Wetter nach Freiburg fahren und beim Auszug helfen. Also, alles im Büro stehen und liegen lassen. Um drei sitzen Feli und ich im Auto Richtung Freiburg. Ab Pforzheim ist eine geschlossene Schneedecke auf der Autobahn. Es geht sehr langsam vorwärts. Erst ab Karlsruhe ist die Autobahn wieder frei. Abends um halb sieben sind wir da. Es ist schon dunkel. Alina und Gustavo, zwei Freunde von Patti, sind auch da, um beim Auszug zu helfen. Ich montiere den Radträger aufs Autodach und befestige das Fahrrad. Der Kofferraum ist bereits voll. Gottseidank ist es dunkel und niemand sieht, wie wir das Auto beladen haben. Von wegen Umzugskartons. Der ganze Hausstand, Töpfe, Besen, Staubsauger lässt sich durch die Scheiben unseres Combi sehen. CIMG0039Jetzt noch Strom und Wasser ablesen und der Hauswirtin auf Wiedersehen sagen. Um halb neun sind wir wieder auf der Autobahn. Jetzt nochmals drei Stunden bei ununterbrochenem Schneetreiben, schlechter Sicht und nicht geräumter Fahrspur. Ich bin genervt, lass mir aber nichts anmerken. Auf der rechten Spur ein LKW am anderen. Zweimal werde ich sogar von LKWs überholt, die mir feste Schneebrocken auf die Windschutzscheibe schmeißen. Um halb zwölf nachts sind wir in Ludwigsburg. Wir sind hundemüde, aber heilfroh, gesund angekommen zu sein.