In die Sierra Nevada

Wir fahren weiter auf der N340. Es bleibt uns ja auch nichts anderes übrig, denn die Autobahn ist in diesem Abschnitt noch nicht fertiggestellt. Bei Salobreña sehen wir eine ganz neue Ferienanlage, alles Reihenhäuser in Strandnähe. Dennoch sind diese Objekt wahrscheinlich auch nicht an den Mann zu bringen, wie vieles was hier neu gebaut wurde. Als wir später in Granada die Schaufenster einer Immobilienfirma sehen, finden wir unsere Vermutung bestätigt.

Bei Motril gehen wir auf die Autovía de Sierra Nevada. Die Trasse ist neu und großzügig ausgebaut. Ganze Berge wurde abgetragen oder ausgefräst, damit die Straße möglichst eben und mit wenig Kurven verläuft. Es geht stetig bergauf. Wir passieren einen der vielen Stauseen (embalse), die in Spanien praktisch die einzige Möglichkeit der Trinkwassergewinnung und -versorgung darstellen. Man sieht viele Windkraftanlagen, dann ein Zementwerk, zwischendurch auch Olivenhaine. Ein Unfall auf der Gegenfahrbahn schreckt uns wach. Ich halte an. Ein Auto ist von der Fahrbahn abgekommen und in die Böschung geknallt. Die beiden Insassen scheinen dank Sicherheitsgurten und ausgelösten Airbags zumindest nicht schwer verletzt zu sein. Andere Autofahrer haben bereits die Rettungskräfte alarmiert und sichern die Unfallstelle. Wir können weiterfahren und erreichen die Hochebene von Granada. Unser Hotel liegt etwas außerhalb, in Cájar, einem kleinen Vorort am Fuß von einem der Bergkämme, die die Hochebene von Granada begrenzen. Das Hotel ist klein und sauber. Der Sitzplatz vor unserem Zimmer ist mit Zitronen- und Orangenbäumen bepflanzt. Gegenüber des Gästeparkplatzes ist ein von Hecken eingerahmter Swimming Pool.

Am selben Abend fahren wir noch mit dem Bus in die Stadt. Die Endstation heißt Esculapios und liegt direkt am Ufer des Flusses Genil. Die Stadt ist groß und lebhaft. Die Straßen sind voll von Menschen. Es ist gerade die Zeit, als die Geschäfte schließen und die Berufstätigen von der Arbeit kommen. Wir laufen an der viel befahrenen Acera del Darro (unter der der Río Darro fließt). An der Kreuzung Puerta Real biegen wir in die enge Einkaufsstraße Calle de los Mesones, wo wir vor lauter Menschenmassen kaum durchkommen. Über ein kleines Seitensträßchen finden wir die Kathedrale mit ihrer beeindruckenden Hauptfassade im Renaissancestil. Auf dem kleinen Platz davor finden wir einen Tisch eines kleinen Restaurants. Wir essen dort, bestellen noch ein kleines Fläschchen Wein. Wir sind müde und unser Kopf ist noch voll von den Eindrücken des heutigen Tages.

Schreibe einen Kommentar