Ich bin wieder Schüler

Salamanca - Puerta de Zamora

Salamanca – Puerta de Zamora

Es ist der erste Tag meines Sprachaufenthalts hier in Salamanca. Noch spüre ich die Anstrengung der gestrigen Anreise in meinen Knochen. Es war einfach ein zu langer Tag. ¡Menuda paliza mi viaje! Aber jetzt bin ich im Colegio. Es ist halb neun und ich habe bereits gefrühstückt. Das Foyer ist brechend voll mit Schülern. An der Rezeption werde ich gleich freundlich begrüßt, besonders herzlich von denen die mich bereits kennen, das sind Alfredo und María. Miguel, der Direktor des Colegio, gibt einige Information zum Ablauf und an wen man sich wann wenden kann. An der großen Wand hängen die Bögen mit den Namen wer in welchem Kurs ist.

Ich bin eingeteilt in den Curso Conversacional 5 bei Prof. Carolina Sánchez Pardo von 13:00 bis 14:00 Uhr, in den Curso Gramática Práctica bei Cynthia Jiménez Rodríguez von 14:00 bis 16:00 Uhr und in den Curso Gramática Comunicativa bei Prof. Luis González Gracia von 16:00 bis 18:00 Uhr.

Außerem gibt es laufend Zusatzangebote kultureller oder geselliger Art, die ich auch wahrnehmen will soweit es mir möglich ist.

Bei Carol -wie wir sie nennen- sind wir mit mir fünf Schüler. Jana ist aus Deutschland. Sie will in Köln ihren Master in Spanisch machen und braucht noch Perfektion. Sonia ist aus Polen. Sie ist Mathematiklehrerin. Michael ist aus Irland und will Zahnarzt werden. Und dann haben wir noch Alexia aus der Schweiz.

Colegio Delibes - Innenhof

Colegio Delibes – Innenhof

Bei Cynthia sind wir -sofern einmal alle vollzählig da sind- zu neunt. Aber das kommt selten vor. Meist sitzen wir zu viert oder fünft im Klassenraum. Die ganz treuen Schüler sind Mariana aus China. Mariana heißt natürlich nicht Mariana mit ihrem richtigen Namen. Aber da die chinesischen Namen nicht nur schwer zu schreiben, sondern auch schwer zu sprechen sind, bekommt jeder chinesische Schüler einen spanischen Namen, der dann ungefähr ähnlich klingt. Marcos und Ariel sind ebenfalls aus China. Dann sind noch die Jungs aus Saudiarabien. Ahmed, der immer gut drauf ist und uns ständig bei guter Laune hält und zum Lachen bringt. Die anderen Saudis heißen Hakim und Bander.

Cynthia ist noch sehr jung, aber dennoch sehr selbstbewusst, manchmal richtig übermütig, frech, muy atrevida. Sie ist immer guter Laune. Man merkt, dass ihr das Unterrichten Spass macht. Bei Cynthia lernen wir -außer der Grammatik- das español coloquial, also die Umgangssprache und die ist manchmal so, dass wir es lieber nicht ins Deutsche übersetzen. Dazu gehören auch ihre Witze, chistes verdes, die sie uns mit einem breiten Grinsen und ohne rot zu werden erzählt. Aber fragt mich bitte jetzt nicht, ob ich Euch einen dieser Witze erzähle.